Die geschichtliche Entwicklung von Hohenberg
Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert nahm die geschichtliche Entwicklung von Hohenberg ihren Ausgang. Dietrich der Erste aus dem Geschlecht der Hohenstaufen gründete die Herrschaft Hohenberg und ließ auf dem heutigen Schloßberg eine Burg zu seinem Sitz erbauen.
Von dieser Burg, die sich hoch über dem Tal erhebt, konnte das Tal der Traisen weit überwacht und beherrscht werden. Durch die Talenge am Fuße des Schloßberges, auch heute ist dort nur die Bahn, die Traisen, eine Straße und ein kleiner Wiesenstreifen, mußten alle Reisenden über den Schloßberg und wurden vom jeweiligen Schloßherrn kontrolliert.
Das Herrschaftsgebiet umfaßte die heutige Katastralgemeinde Hohenberg und im wesentlichen auch das Gemeindegebiet der Nachbargemeinde St. Aegyd/Nw., welches bis an die Grenze des Bundeslandes Steiermark reichte.
Der letzte Burgherr aus dem Geschlecht der Hohenberger starb im Jahre 1529, in späterer Folge kamen die Jörger in den Besitz der Herrschaft; sie waren Anhänger der evangelischen Lehre.
Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde der damalige Herrscher Helmhard IX. gefangen genommen, seiner Lehen für verlustig erklärt und zum Tode verurteilt. Die Burg wurde im gleichen Jahre 1619 in Brand gesteckt. Die Besitzungen gingen im Jahre 1627 an die jeweiligen Grundherrschaften über. In den folgenden Jahrhunderten wurde Hohenberg immer wieder durch die großen Kriegsgeschehen (Türkenbelagerung und Franzosenkriege) in Mitleidenschaft gezogen.
Hohenberg besaß bereits im Jahre 1325 das Marktrecht, im selben Jahr erfolgte die Gründung der Pfarre Hohenberg. 1849 erfolgte die Gründung der selbständigen Gemeinde Hohenberg mit den heutigen Katastralgemeinden Hohenberg und Innerfahrafeld, also die Ortschaften Andersbach, Furthof, Hohenberg, Hofamt und Innerfahrafeld, die ein Gesamtflächenausmaß von 56,7 km² aufweisen.
Bis zum 18. Jahrhundert waren die Bauern die vorherrschende Berufsgruppe in der Gemeinde. Im Jahr 1801 begann auch in Hohenberg das Industriezeitalter und zwar mit der Errichtung einer Klingenschmiede in Furthof. In späterer Folge wurde mit der Feilenerzeugung ein weiterer Fortschritt erzielt, der nach dem Bahnbau im Jahre 1893 ihren Höhepunkt erreichte. Im Jahre 1907 arbeiteten mehr als 600 Beschäftigte in diesem Betrieb.
Im Jahr 1982 wurde die Feilenproduktion eingestellt und die VOEST ALPINE AG als verstaatlichter Betrieb verlagerte die Produktion auf den Kunstoffsektor (Plastikflaschenerzeugung, Containererzeugung und Fernwärmerohrausschäumung). Aber auch die Kunststoffprodukte brachten nicht den erhofften wirtschaftlichen Aufschwung, sodaß die VOEST ALPINE AG den Betrieb Furthof mit 28. Februar 1986 schließen musste. Damit wurde ein Betrieb, der rund 150 Jahre unseren Ort und seine Bevölkerung prägte und am wirtschaftlichen Aufbau unserer Gemeinde ganz wesentlich beteiligt war, für immer geschlossen.
Bereits der früheren Vergangenheit gehören die großen Eisenhämmer, die schon 1527 urkundlich erwähnt wurden, die Holzwolleerzeugung und die Kalkbrennereien, an.
Derzeit werden in Hohenberg noch folgende Betriebe geführt: Isoplus - Rohr- Isolierungsfirma, seit 1988 die größte Firma in Hohenberg, Tuff-Vibro Ziegelerzeugung, Montagebau von Gittermasten, Sendemasten und dgl., RUHO-Rundholzerzeugung, Sägewerk, Tischlerei, Zimmerei, Elsa - Erzeugung von Zahn-Gold Legierungen und auch eine Köhlerei.
Hohenberg ist eine Fremdenverkehrsgemeinde. Die Anfänge des Fremdenverkehrs liegen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Bereits 1892 gründete sich ein Verschönerungsverein und schon 1896 besaß der Ort zwei Freibäder, welche 1971 durch ein modernes Freibad mit Vorwärmeanlage abgelöst wurden. Neben ausgedehnten Spazierwegen mit über 300 Ruhebänken stehen zwei Tennisplätze, die Kahnfahrt am Hinterbergteich, moderne Schlepplifte am Hohenberger Gschwendt und anders mehr, zur Verfügung. Den ersten Hinweis über den Bestand einer Schule findet man bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
Die heutige Schule wurde 1901 als achtklassige Volksschule eröffnet um im Jahre 1927 für den Hauptschulunterricht erweitert. Durch einen neuerlichen Zubau in den Jahren 1959 bis 1961 hat die Schule ihre heutige Form erhalten. Der Gemeinde wurde 1971 in Anerkennung und Würdigung des Auf- und Ausbaues der kommunalen Einrichtungen, im besonderen aber im Hinblick auf die Bedeutung des Fremdenverkehrs ein Marktwappen verliehen, welches auf die Geschichte von Hohenberg bezugnimmt.